Erhard Weigel

Konzept und Look für eine 15 minütige 360°-Fulldome-Show zu Ehren Erhard Weigels
inkl. 3 min filmische Vorschau
Nominiert für den
Botho-Graef Kunstpreis der Stadt Jena 2025

Aufgabenbereiche

Konzeption inkl. Recherche
Grafikbearbeitung
Animation

Konzept (Kurzbeschreibung)

Das Universalgenie Erhard Weigel war durch seine pädagogischen Reformvorschläge ein Vorreiter des Edutainment. Diese Fulldome-Show ist deshalb als dynamischer Erklärfilm konzipiert. Laut Weigel ist reines Auswendiglernen von Fakten sehr unangenehm („ein Seelen-Leiden“), weshalb das Lernen von Inhalten mit einer angenehmen Tätigkeit verbunden werden sollte. Angelehnt an Weigels Pädagogik kann das Publikum durch das immersive Medium Fulldome eintauchen in Weigels Welt. Vor allem soll Faszination für Erkenntnisse und Erfindungen von Erhard Weigel vermittelt werden.

Zunächst wird jedoch genau das Gegenteil inszeniert. Bewusst langweilig sieht man eine Powerpoint Präsentation in nur einem kleinen Part des Domes, zu der eine eintönige KI-Stimme das vorließt, was auf der Folie zu lesen ist. Kurz darauf hört man Stimmen in 3D-Audio, die ihre Langeweile zum Ausdruck bringen. Durch die Verteilung im Raum soll zunächst uneindeutig sein, ob die gelangweilten Reaktionen aus dem Publikum kommen. Schließlich wird das Portrait von Erhard Weigel lebendig, ein Notaus-Sound ertönt und er verweist auf den Inhalt seiner Pädagogik. Erst als historisches Zitat, dann in Neudeutsch: „Lernen ist leichter, wenn man Spaß hat!“

Von da an ändert sich die Atmosphäre schlagartig. In der anschließenden kuppelfüllenden 360°-Show stellt Weigel zu dynamischer Musik den Zuschauenden eine Auswahl seiner Errungenschaften vor. Diese werden möglichst knapp, aber treffend inhaltlich erläutert, so wie z.B. die „Kellermagd“ (s. Vorschau-Video). In der kompletten Show soll, zusätzlich zu den Sprechblasen, Weigel als Stimme aus dem Off erklären.

Die Themen sind so ausgewählt, dass sie auf ihre heutige Entsprechung verweisen können.Näher behandelt werden sollen:

• Weigels Pädagogik → Wegweisend für heutiges Edutainment
• Weigelsches Haus → kann als damalige Version heutiger „smart homes“ angesehen werden
• Weigels Fahrkorb und das Flaschenzug-Prinzip → Vorbild für heutige Aufzüge
• Weigels Kometenbeobachtung (1652) und erste Berechnung einer Sonnenfinsternis → Astronomische Ereignisse werden heute standardmäßig im Voraus berechnet.
• Weigels Himmelsgloben und Pancosmen → Vorversion heutiger Planetarien

Pro Thema sind jeweils 2-3 Minuten Spielzeit angedacht, sodass die Show insgesamt ca 15 Minuten lang sein wird.

Look

Historisches und neues, rohes und ausgearbeitetes, buntes und schwarzweißes verbindet dieser Look zu einem eigenen ästhetischen Stil, der sowohl ansprechend als auch sonderbar wirkt. So wie damals die phantastischen Errungenschaften Weigels gewirkt haben könnten.

In Sprechblasen und mit Pfeilen stellt Weigel diese vor. Deren Pop-Art-Stil symbolisiert die Aktualität Erhard Weigels. Die altertümliche Typographie verweist auf den historischen Hintergrund. Allerdings wird Frakturschrift, wie in den Original-Drucken, vermieden, denn manche Menschen haben heutzutage Schwierigkeiten diese zu lesen.

Musik

In derselben Region und Epoche wie Erhard Weigel, lebte Johann Sebastian Bach (Barock). Um den visuellen Stilmix auch musikalisch aufzugreifen, wird das verwendete Bach-Stück mit digitalen Instrumenten interpretiert und von KI eingespielt. Anschließend geht die Musik über in neuzeitliche Beats und sphärische elektronische Klänge, die das Publikum mitreißen sollen.